Manchmal denke ich, dass Portraitfotografie ausgelutscht und langweilig ist, und dass man von diesem Fotografie-Genre sowieso nichts Neues erwarten darf. Doch dann entdecke ich wieder einen Fotografen, dessen Werk mich daran erinnert wie interessant Portraits sein können. Nicht etwa die Motive, denn Menschen gibt es genug und jeder ist anders und ein komischer Vogel auf seine ganz besondere Art, sondern die Kreativität des Fotografen ist der limitierende Faktor. Wenn ich ehrlich bin, für meinen Geschmack legen zu viele Portrait-Fotografen den Fokus auf Mode und Beauty und gehen nach Schema F vor, sodass ich mittlerweile 0815-Portraits automatisch ausblende. Und was man nicht bewusst wahrnimmt, kann man auch nicht genießen.
Aus diesem Grund bin ich jedes Mal überglücklich, wenn ich Portraits finde, die mich überraschen und in mir eine unerwartet emotionale Reaktion hervorrufen. Die mich regelrecht dazu zwingen, sie mir anzuschauen. Und genau das ist bei Greg Andersons Fotos vom „National Beard and Mustache Championships 2013“ vorprogrammiert. Sie sind skurril, lustig und erfrischend. Man kann sie sich immer wieder ansehen. 🙂