Der in Los Angeles ansässige Künstler J. Frede arbeitet derzeit an einem sehr interessanten Projekt: er kauft alte Fotos auf Flohmärkten, setzt sie fast schon wie Puzzleteile zusammen, sodass sie fiktive Landschaften ergeben, und rahmt sie anschließend mit speziell angefertigten Bilderrahmen ein. Diese ungewöhnliche Art von Fotocollage, die zumindest mir gänzlich neu ist, nennt er „Fiction Landscapes“.
© J. Frede
© J. Frede
Das Besondere an diesen Fotocollagen ist, dass die einzelnen Fotos, aus denen sich die fiktiven Landschaften zusammensetzen, meist an gänzlich unterschiedlichen Orten entstanden sind und oft aus verschiedenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stammen.
Der Künstler untersucht mit diesem Projekt zwei Phänomene. Einerseits die individuelle Bedeutung eines Bildes und dessen Funktion als „Anker“ in unserem Gedächtnis. Zum Beispiel man kann sich an die Landschaft in einem Foto gar nicht mehr erinnern, man weiß aber, dass jenes Foto während der Flitterwochen entstanden ist, von denen man beim Anblick des Fotos viele Erinnerungen, sogar scheinbar unwichtige Details, abrufen kann. Für jemand anderen hat ein solches Foto keinerlei Bedeutung, da es die Anker-Funktion nicht erfüllt. Andererseits möchte Frede damit aufzeigen, wie ähnlich sich Menschen verhalten und die Welt um sich wahrnehmen können, auch wenn sie weder am selben Ort noch in der gleichen Zeit leben bzw. gelebt haben.
schöne Idee
In der Tat. 🙂